Darmhefen machen sich meist durch Durchfall, matschigen Kot oder auch im Anfangsstadium durch liegengelassenen Blinddarmkot bemerkbar. Häufig leiden die Tiere parallel dazu an Blähungen und sollten unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden. Dort muss zunächst eine Kotuntersuchung vorgenommen werden, denn unter dem Mikroskop können Hefen schnell und sicher nachgewiesen werden. Hefen sind Pilze, die in einer gewissen Anzahl im Darm eines gesunden Kaninchens vorhanden sind. Erst wenn sich die Anzahl stark vermehrt, kommt es zu Durchfällen, bzw. sehr weichem Kot. Die Behandlung ist relativ unkompliziert mit einer oralen Medizingabe über 10 – 14 Tage, welche im Bedarfsfall vom Tierarzt veranlasst wird. Die Gefahr einer Ansteckung zu anderen Tieren besteht nicht. Hefen entstehen, bzw. vermehren sich bei einer zu stärkehaltigen/ zuckerreichen Ernährung. Da Stärke während der Verdauung im Darm zu Zucker umgewandelt wird, entstehen so Aufgasungen, die das Darmgewebe schädigen und die positiven Laktobazillen vernichten. So können Hefen und sogar die gefährlichen E.coli Bakterien hervorgerufen werden. Außer der falschen Ernährung können auch Zahnprobleme der Verursacher von Hefen in vermehrter Anzahl sein (auf Grund unzureichend zerkleinertem Futter) oder auch großer Stress des Tieres, wie z. B. bei einer Vergesellschaftung. Wichtig ist im Falle des Nachweisens von Darmhefen eine sofortige entsprechende Ernährungsumstellung, evtl. zuzüglich des vom Tierarzt verordneten Medikamentes. Bei leichtem Hefenbefall, ohne Durchfall kann das Problem oft schon durch sofortige entsprechende Umstellung der Fütterung in den Griff zu bekommen sein.
Hauptnahrung während der Behandlung sollten Rohfaser (Heu, Kräuter, Gräser) sein! Dazu darf besonders stärkearmes, Gemüse gegeben werden. Auf Obst sollte in dieser Zeit komplett verzichtet werden.
Besonders geeignet sind hier:
- Salate (Eisberg, Endivien, Feldsalat, Chicoree)
- Löwenzahn
- Staudensellerie mit Grün
- Gurke (sollte immer geschält werden)
- Zucchini
- Brokkoli
- Fenchel (gilt als besonders magenfreundlich)
Bitte KEIN blähendes Frischfutter geben und auch auf die Gabe von getreidefreiem, getrocknetem Gemüse muss während der Behandlung verzichtet werden. Gleiches gilt für Obst jeglicher Art, da es zuviel Fruchtzucker enthält!
Ratsam ist es, bereits während der medikamentösen Behandlung bereits zur Darmunterstützung/ Darmstärkung, Omniflora N oder BeneBac (weniger geeignet, da es Zucker enthält) zu geben.