Wohin im Urlaub?

Der Urlaub steht bevor und schon plagt einen das schlechte Gewissen. Wem kann ich mein Tier anvertrauen, muss jemand zu mir nach Hause kommen oder kann ich meine Kaninchen auch „weggeben“? Egal, ob Sie nur für ein Wochenende oder zwei Wochen wegfahren, die Versorgung Ihrer Kaninchen sollte so früh wie möglich durchdacht werden. Ein „Notfallplan“ ist hilfreich, wenn man nicht spontan auf Angehörige zurückgreifen kann.

Eine Umgebungsveränderung, ein Futterwechsel oder der Verzicht auf die gewohnte Bezugsperson können Kaninchen verunsichern. Bei manchen Tieren äußert sich solcher Stress in Form von Magen-Darm-Problemen wie Durchfall oder Verstopfung, Fressunlust, Aggressionen oder großer Angst. Nachfolgend einige Vorschläge, um Ihre Kaninchen im Urlaub gut versorgt zu wissen. Bitte nötigen Sie Ihre Kaninchen nicht, Sie in Ihren Urlaub zu begleiten!

Betreuung im eigenen Zuhause

Dies ist mit Sicherheit die Beste und angenehmste Möglichkeit, da die Kaninchen in ihrem gewohnten Revier bleiben können und die Umstellung am geringsten ist. Suchen Sie sich in ihrer Familie, ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis eine Person, die ein- oder zweimal nach Ihren Kaninchen sieht. Schon vor Ihrer Reise bietet sich ein erstes Kennenlernen an. Binden Sie den Betreuer in den täglichen Ablauf ein: Säubern des Geheges, Futtergabe etc. Stellen Sie einen Futterplan zusammen, auf dem Sie vermerken, welche Gemüse- und Obstsorten Ihre Tiere kennen und welche Mengen Sie täglich bekommen. Bei längeren Reisen sollten natürlich ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sein, damit der Betreuer neue Gemüse- und Obstvorräte besorgen kann. Schreiben Sie vielleicht sogar einen Einkaufszettel vor, so behält der Pfleger einen guten Überblick. Informieren Sie den Betreuer auch über potentielle Krankheitsanzeichen und geben Sie die Telefonnummer ihres Haustierarztes an. Sollte der Pfleger nur einmal am Tag vorbeikommen, bitten Sie ihn, sich etwas mehr Zeit zu nehmen um das Verhalten der Tiere auf Krankheitsanzeichen zu beobachten. Sollten Ihre Kaninchen Medikamente benötigen, weisen Sie den Betreuer genauestens ein. Vielleicht ist es auch möglich, mit ihrer Tierarztpraxis eine Vereinbarung zur Betreuung zu treffen. Natürlich ist auch Kaninchenberater in Ihrer Nähe gerne bereit, im Notfall zu helfen. Sie können uns

Kaninchensitter

Wenn eine Betreuung in der gewohnten Umgebung nicht möglich ist, erklärt sich vielleicht ein Familienmitglied, Freund oder Bekannter bereit, die Tiere bei sich zu Hause aufzunehmen. Klären Sie vorab, wie viel Platz Ihren Kaninchen zur Verfügung stehen wird und ob es noch andere Tiere im Haushalt gibt. Sollten weitere Kaninchen dort leben, empfiehlt sich eine getrennte Haltung ohne Riech- oder Sichtkontakt. Die Kaninchen riechen die fremden Artgenossen und es kann zu Rangordnungsstreitigkeiten in der vertrauten Gruppe kommen. Auch bei anderen Tieren wie Hund, Katze, etc. sollte für eine sichere und getrennte Haltung gesorgt sein. Auch im Falle einer Unterbringung bei einem Kaninchensitter ist es sinnvoll, eine Futterliste mit den gewohnten Gemüse- und Obstsorten zu hinterlassen. Für Personen, die keine Erfahrungen mit Kaninchen haben, sollte ein Hinweis auf ausreichende Heu- und Wassergabe und die wichtigsten Krankheitsanzeichen nicht fehlen. Geben Sie die Nummer Ihres Haustierarztes an und klären Sie, wie im Krankheitsfall zu verfahren ist. Auf unserer Internetseite finden Sie einige Kaninchenberater, die solche Pflegestellen anbieten.

Tierpension, Tierheim oder Tierarzt

Die dritte und ungünstigste Möglichkeit ist die Unterbringung in einer dieser Institutionen. Bleibt Ihnen keine andere Alternative, sollten Sie vorab die folgenden Punkte beachten:

  • Schauen Sie sich die Unterbringung genau an
  • Prüfen Sie die Größe der Gehege
  • Achten Sie auf Sauberkeit
  • Klären Sie, ob andere Tiere separat untergebracht sind
  • Wird eine Impfung verlangt?
  • Werden die Tiere zusammen mit kranken oder zur Vermittlung stehenden Tieren gehalten?

Auch hier ist ein Futterplan empfehlenswert. Ebenso ist zu klären, wie sich die Betreuer im Krankheitsfall verhalten sollen.

Leider werden Kaninchen in vielen solcher Institutionen in Käfigen gehalten. Für frei in der Wohnung oder in großen Gehegen lebende Kaninchen bedeutet dies extremen Stress. Nehmen Sie die Grundkenntnisse des Personals über Fütterung, Krankheitsanzeichen und deren Behandlung genau unter die Lupe. Gerade zu Ferienzeiten sind Tierpensionen stark frequentiert, dies bedeutet weiteren Stress für Ihre Langohren. Auch die Ansteckungsgefahr durch andere Tiere wird oft unterschätzt oder in Kauf genommen. Vom Kontakt Ihrer Tiere zu fremden Artgenossen ist abzuraten. Auch wenn es praktisch erscheinen mag, macht es keinen Sinn, Ihre Tiere vorübergehend mit anderen Kaninchen zu vergesellschaften. Suchen Sie eine Einrichtung, in der die Gehegegröße und Haltungsbedingungen stimmen. Sollten Ihre Kaninchen in vorhandene Gehege oder Käfige einziehen, informieren Sie sich über die Art der Reinigung. Nicht alle Krankheitserreger können durch normale Desinfektionsmittel abgetötet werden.

Sittervertrag

Ein Sittervertrag ist empfehlenswert, um die Rahmenbedingungen der Betreuung mit dem Pfleger Ihrer Kaninchen festzuhalten. Auch wenn es ein unschönes Thema ist, sollten Sie vorab auch besprechen was geschehen soll, falls eines Ihrer Kaninchen ernsthaft erkrankt oder eingeschläfert werden muss. Einen Sittervertrag zum Download finden Sie hier.